Donnerstag, 5. Oktober 2006

Besuch!

Erst mal ganz normal Uni (Was heißt schon normal, eine Veranstaltung wegen Überfüllung abgebrochen, zwei ausgefallen…). Aber ich habe nette Mädels kennen gelernt: drei Berlinerinnen und eine Deutsche, die aber eine italienische Mutter hat und deswegen bilingual ist und eine Italienerin, die Erasmus in Bonn gemacht hat. Die andere hat 20 Jahre in Bonn gelebt, so hatten wir direkt sehr spannende Anekdoten auszutauschen.

Nach gemütlichem Deutsch-Quatschen (für uns fatal, aber die Italienerinnen fanden´s toll), machte ich mich um 13 Uhr auf dem Weg zum Flughafen. Obwohl sowohl beide Metros als auch der Bus recht günstig kamen, brauchte ich bis 14.35 Uhr. Zum Glück für mein noch vorhandenes Gefühl für deutsche Pünktlichkeit hatte der Flug Verspätung.

Gemeinsam fuhren mein Papa und ich dann zur Wohnung und waren so um viertel vor fünf da. Erst mal Pizza in den Ofen knallen! Gesättigt gings dann noch mal zur Piazza Navona und ins Internetcafé um der besten Kristina der Welt zu danken, die mir ein ganz tolles Paket voller Weihnachtsmannschokolade geschickt hat!!! Eigentlich hätte ich das Paket erst morgen kriegen und öffnen sollen, doch die deutsche Post ist anscheinend extrem schnell. (Und die italienisch respektiert den deutsch Feiertag 03.10. nicht)

Abends saßen wir ganz gemütlich mit Susi in der Küche und ließen uns Rotwein schmecken. Wirklich sehr nett!

Mittwoch, 4. Oktober 2006

Klara oder Chiara - Beides schwierig!

Ich mag meinen Namen. Sogar sehr! Ich werde deshalb auch gerne bei meinem Namen gerufen. Hat so was echt persoenliches.

Allerdings hat der Name ein grosses Problem: Ich schreckte schon im Lateinunterricht immer geschockt auf, wenn der Lehrer mich mit einem "Das ist ja voellig KLAR!" aus dem angenehmen Tiefschlaf riss. In Italien ist das anscheinend nicht besser. "Chiara" ist naemlcih auch hier nicht nur ein Name, sondern auch die Bezeichnung fuer klar, einsichtig, deutlich. Tja, Pech gehabt! ;o)

em allen koennt ihr entnehmen, dass die Vorlesungen tatsaechlich begonnen haben. Ich habe meine erste hinter mir und nicht allzu viel verstanden. Genau genommen, glaub ich zu wissen, worum es geht. Und wann die Sprechstunden des Profs sind. Ja, und dass man fuer diesen Kurs erstmal genaue Kenntnisse der italienischen Literatur haben soll. Nunja, solche Ankuendigungen nehm ich mit der gleichen Gelassenheit wie inzwischen in Deutschland (Haben Sie folgende 30 Buecher bis zum Semesteranfang genau gelesen...) Heute Nachmittag habe ich noch zwei Kurse. Mal schaun, da gehts um deutsche Sprach, vielleich klappt das besser...

Uebrigens war ich gestern Abend auf der Montag-Abend-Riesen-Erasmus-Freisaufen-auf-dem-Tiber-Party. Eine Masse an Leuten, die sich beim Ordern des naechsten Getraenkes halb tot trampelte. Mag sein, dass ich spiessig bin, aber sowas ist nicht mein Ding. Von nahem betrachtet ist der Tiber erschreckenderweise noch viel ekliger. Also, so richtig eklig. Da ist mir mein heissgeliebter Rhein doch lieber!

Morgen kommt uebrigens mein Papa. Da freu ich mich auch schon sehr drauf, das wird bestimmt lustig. Falls ich bis naechste Woche Montag nicht ganz so emsig schreibe, liegt das daran. Aber ich bleib noch ne Weile hier und werde noch recht viel tippen, denk ich... ;o)

Dienstag, 3. Oktober 2006

Man kann es nicht verstehen...

... nur leben!

Busse in Italien sind ein Thema fuer sich. Ein schwieriges, sehr schwieriges Thema. Es gibt keine wirklichen Fahrplaene, aber das wisst ihr ja alles schon. Heute morgen wurde ich jedenfalls an den Rand des Wahnsinns getrieben, als ich auf Bus 670 wartete. Daneben fuhren noch drei andere Linien an der Haltestelle ab. Die auch alle kamen. Einmal. Zweimal. Zum Teil ein drittes Mal.... *arrgh*

40min spaeter sass auch ich in einem Bus. Und dann dauerte es auch nur 15 min und ich war da. Wieder an diesem bloeden Buero um meine Sch... Mensakarte zu kriegen. Eigentlich darf ich mich nicht beschweren. Hab sie naemlich. Und hab auch ne weitere Karte, fuer PC-Zugang an der Uni. Und hab meine Fakultaet gefunden. Und das Vorlesungsverzeichnis. (Uni beginnt morgen, da sollte heute als Erscheinungsdatum reichen...)

Alles also recht erfolgreich. Und doch... Dieses Chaos! Liebenswert, aber voellig irre!!!

Montag, 2. Oktober 2006

Die Villa Borghese

Ein Park in Rom. Bedeutet: Endlich mal was grünes!!! Und vielleicht nicht ganz so viel Lärm. Und nicht ganz so viele Autos. Also machte ich mich nach einem ausgedehnten Sonntagsfrühstück auf den Weg. Bewaffnet mit meinem Laptop, zwei wunderbaren CDs von Jutta, einer Jacke zum Draufsitzen und noch ein paar anderen Kleinigkeiten.

Der Laptop war zu schwer und jetzt hab ich ja ein wunderbar gültiges Monatsticket. Also wollte ich mir den Bus gönnen. An der Haltestelle standen bereits eine alte Frau sowie ein Großmutter mit Enkel „Andrea“. Nach einer Wartezeit von ca. 15min (manchmal kommt der Bus schnell, manchmal auch nicht. Fahrpläne hängen an den Haltestellen nicht. Da steht nur, in welchen Zeitspannen man auf Busse hoffen kann) sprach mich die Dame an. Sie sprach recht langsam und sehr deutlich und so kapierte ich ohne Probleme, was sie von mir wollte. Einfach ein bisschen Smalltalk über den Bus. Nach ner weiteren Wartepause sprach mich dann der Enkel an und wollte wissen, wie ich heiße. Wow. Diese Ebene der Kommunikation funzt! Genauso wie ich der Frau erklären konnte, dass ich Italienisch lernen will, sie behaupten konnte, dass ich es schon gut sprechen würde und dass sie plant, mit ihrem Enkel ins Kino zu gehen. Alles sehr aufbauend! Mein Aufenthalt scheint tatsächlich dazu führen zu können, dass ich Italienisch lerne...

Angekommen an der Villa Borghese stellte ich fest, dass trotzdem viele Menschen hier sind. Aber Kopfhörer sind toll! Jetzt sitze ich hier und genieße „Hier kommt Alex“ und vermisse vielleicht ein bisschen die Lagerfeuer-Rhein-Stimmung. Aber die Licht-Schatten-sanfte Brise-Stimmung des Parks ist auch sehr nett! Öfter mal was anderes...

Sonntag, 1. Oktober 2006

Ostia antica

Von dieser Stadt haben die Goten und die Zeit nur noch Grundmauern übergelassen. Viele Grundmauern. Und ein paar Fresken, Statuen und nicht zu vergessen tolle Mosaike. Soviel zum fremdenführerischen Aspekt. (Zu dem noch mehr gesagt werden könnte. Am besten, ihr schaut euch diese ehemalige Hafenstadt Roms an der Mündung des Tibers selbst mal an!)

Tatsächlich bin ich um halb elf mit Susi, Andrea (da deutsch, ein Mädel) und Eva los um an Stazione Piramide Paul (aus Österreich) zu treffen und von dort gemeinsam zu fahren. Es war eine wirklich nette Truppe und eine lustige Zugfahrt. In Ostia Antica konnte Paul durch kurzes Erklären, dass wir alle Studenten der Kunstgeschichte seien und unsere Belege nur noch nicht erhalten hätten, freien Eintritt für uns alle erwirken. Toll!

Nach Ostia hielten wir auf dem Rückweg noch an der Basilica San Paolo fuori le Mura (St Paul vor den Mauern) an. Eine der vier Hauptkirchen. Neben S. Giovanni in Laterano, S. Pietro und S.a Maria Maggiore. Für Besuchswillige: Wenn wir die vier Kirchen abgeklappert haben, habt ihr nen kompletten Ablass. Auch mal ein Grund, nach Rom zu reisen, oder? ;o)

Am Abend gings nach einer Flasche Ramazotti (zu dritt) noch zu einer deutsch-französischen Erasmusparty. Meine Güte, dieses Knutschen rechts und links bei wildfremden Menschen ist wirklich gewöhnungsbedürftig... Wenn ihr mich wiederseht, werd ich euch vor lauter Gewohnheit vermutlich auch ständig abknutschen wollen! ;o)

Samstag, 30. September 2006

Viva Colonia

... läuft gerade bei mir. Tja, wieder mal ne Heimweh-Attacke würd ich mal selbst diagnostizieren! Aber eigentlich hat der Tag heute Abend noch eine positive Wende genommen. Nach nervenaufreibenden Versuchen, eine Tessera Mensa zu erhalten (Ich denke, die Übersetzung ist klar... ;o) ), die alle gescheitert sind (doch zumindest weiß ich, dass ich Lunedi – Montag wiederkommen soll) traf ich ein paar andere Erasmus-Leutchen, was mir aber auch nicht weiterhalf. Danach strich ich durch Teile der Stadt Rom, die auf meiner Karte nicht mal verzeichnet sind. Auf der Suche nach meinem Lebenselixier: Einem Schwimmbad! Aber auch hier fand ich nach 1,5 Stunden Suche nur ein Schild und eine Baustelle.

Okay. Hungrig und mich permanent fragend, was ich in dieser blöden Stadt eigentlich mache, ging ich nach Hause und machte mir erst mal was zu essen. Essen hilft immer, was ich schon bei dem Schokoriegel weißer Schokolade gemerkt habe, als ich ihn mir am Nachmittag aus einem haltlos überteuerten Automaten zog...

Gut, gesättigt und mit italienischen Nachrichten gefüttert (Ich verstehe die Bilder... ;o) ) gings mir schon besser. Nun kamen auch Susi (meine Mitbewohnerin) und eine Freundin von ihr – Eva – nach Hause und wir saßen gemeinsam in der Küche. Was mich wirklich aufbaute, die ersten vernünftigen Gespräche in Rom! Und ein kontaktbedürftiger Mensch geht ohne Kommunikation kaputt... Bislang war mein einziges Lebenselixier die Verbindung nach Hause, aber dieses Gespräch war echt toll! Zumal als Fazit zu nennen ist, dass ich morgen mit nach Ostia ans Meer fahren werde.

So lässt sich Viva Colonia hören, oder Du Doof! (jetzt aktuell), an euch alle denken und gar nicht so sehr leiden...

Freitag, 29. September 2006

Behörden, der Tiber und Eiskalte Engel

Meine Güte, was für ne Titel-Kombi, nicht wahr?! Fand ich mal mit dem letzten Ereignis an: Da ich mir vorgenommen habe, am Ende meiner Zeit hier locker ins Kino gehen zu können, schaue ich jetzt schon italienisches Fernsehen. Gestern Abend schon mal James Bond (Aber die sprechen alle viel zu schwer, obwohl man den Film trotzdem versteht. Könnte die Handlung so einfach sein, dass auf verbale Kommunikation verzichtet werden kann??? Nur so ne Idee... ;o) ) So heute Abend den Bericht aus dem Parlament zum Abendessen. Nunja, ich behaupte nicht, wirklich was zu verstehen, aber das kommt ja irgendwann. Allerdings habe ich den Abspann verstanden: Die Titelmusik ist „Bittersweet Symphony“ von The Verve. Irgendwie haben die Italiener einen krassen Humor, wenn das ein Witz sein soll...

Der Tiber findet sich in der Fotogalerie. Heute morgen war das Wetter so gut, das man mal ein Foto wagen durfte. (Außerdem hatte ich die saubere Metro erwischt, also die, durch deren Scheiben man noch durchgucken kann...) Es ging ab nach Trastevere, zu irgendeiner Behörde, bei der ich meinen Codice Fiscale besorgen musste. Mein ursprünglicher Plan sah so aus, den Codice zu holen, anschließend meine Mensakarte, Fakultät anschauen und nachmittags eventuell nach der Aufenthaltsgenehmigung sehen. Tja, Klara muss aber ganz dringend lernen, dass die Uhren hier anderes laufen. Ganz anders. Meiner sonst so entschiedenen Aktivität sind hier einfach schon extreme logistische Grenzen gesetzt...

Denn in dieser Behörde war erst mal Menschenstapelei angesagt. Massen von Menschen wuselten durcheinander. Nachdem ich unschlüssig eine Nummer gezogen und ne Weile gewartet hatte, sprach mich ein sehr netter Mann an und erklärte mir (einmal auf schnell, einmal auf verständlich), dass ich am Vormittag keinen Codice erhalten könne und nachmittags wiederkommen soll. Oder morgen. Tja, da das doofe Büro wirklich abseits lag und ich ohne diese doofe Nummer nix machen konnte, beschloss ich zu warten. Ging also die Viale Trastevere hinunter und besorgte mir ne Pizza. Die war dermaßen krass fettig, dass das Fett einfach so runtertropfte (siehe Foto). Lecker war sie aber auch, so konnte ich gestärkt das italienische Parkwunder bewundern. (Für beides siehe Bilder) Ich mein, warum sollte man auch wieder wegfahren können? Und wenn die erste Reihe voll ist, nimmt man eben die zweite!

Statt 15 Uhr kehrte ich schon 14 Uhr zur Behörde zurück. Wahnsinn! Wieder Menschenmassen. Bislang zwar ca.30-40, aber als es 15 Uhr schlug ca. 80-100. (Kein Überblick möglich) Dummerweise hatten die alle kleine Zettelchen. Mit Nummern drauf. Und ich hatte keinen. Und wollte doch da rein. Unbedingt!!!

Ich blieb erst mal stur stehen. Als mich dann dummerweise mein Nachbar von links nach meiner Nummer fragte, verstand ich plötzlich kein Italienisch mehr. Gar keins! Was ihn aber nicht abschreckte, er wechselte einfach zu Englisch. Um nicht gelyncht zu werden, schaute ich auf seinen Zettel (63) und behauptete mit fester Stimme, den Zettel im Rucksack zu haben und zwar mit Nummer 62. „Bitte, bitte, nicht umbringen!“ Doch ich hatte Glück. Niemand schrie: Lüge! Ich hab doch 62. Oder so was ähnliches. Völlig zittrig kam ich durch das Gedränge an den Schalter wo Gott Lob niemand mehr ne Nummer sehen wollte und mir einfach eine andere gab. 360. Ich setzte mich hin und wartete.

Nun ist die Anlage in italienischen Behörden je nach Anliegen gestaffelt. Also kann auf Nummer 355, 356, 357 auch durchaus plötzlich 362 kommen. Das musste ich aber erst mal verstehen, ohne einen Herzinfarkt zu kriegen! Nach diesem ganzen Chaos (Eine wunderbar nette Italienerin erklärte mir nur breit grinsend: „This is Italy! Welcome to Italy!“) kam ich tatsächlich bei einem Sachberater an, der erstmal ein mangelndes Formblatt anmahnte und sich letztendlich doch als fähig herausstellte, mir diese verdammte Nummer zu geben!

Völlig fertig wankte ich zur Bushaltestelle und dann begann die Glückssträhne: Genau der richtige Bus kam genau JETZT. Genau wie die richtige Metro ab Termini. (Nun gut, bei der Metro kann das schon mal passieren, die kommen manchmal alle 3 Minuten)

Trotzdem brauchte ich eine Stunde bis zum heißgeliebten Internetcafé. Rom ist halt wirklich groß! Bei dem jungen Mann hinterm Schalter konnte ich dann den Vorteil austesten, den es mit sich bringt, dass er kein deutsch kann. Nachdem er erst so tat, als bräuchte er meinen Pass nicht, wollte er ihn doch haben. Ein gemurmeltes „Blödmann“ tat meiner Seele ganz schön gut... ;o)

Nachdem du so brav so viel gelesen hast: Das wars für heute! Danke für dein Interesse und arrivederci!

Donnerstag, 28. September 2006

Die Wende

Tatsaechlich war Mittwoch der Tag, an dem sich das extreme Heimweh des kleinen Tigers etwas legte. Er hat ein neues Credo ausgearbeitet: Akzeptieren, dass ihm zuhause und alle seine Lieben permanent fehlen und das Beste aus der Zeit hier machen!

Was hat diese Wende bewirkt? Ich habe mich eingeschrieben! Natuerlich erst nachdem ich mich wieder einmal uebelst verlaufen hatte. (Via Ostiense 131 L - ich berichtete) So richtig krass, schliesslich war ich schonmal ne Weile in dem Bau herumgerannt! Doch dann gelang es - die Dame bei der Einschreibung sprach sogar Deutsch!

Am Nachmittag fanden meine Fuesse dann den Weg zur Spanischen Treppe und anschliessend zum Trevibrunnen. Dort wurde ich von den Touristenmassen schier erschlagen (siehe Foto). Danach stand noch das Informationstreffen an der Gregoriana an, ueber das ich gerne muendlich mehr erzaehle... (Zensiert)

Also: Auf neun Monate!

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